Blasenentzündung: Symptome, Ursachen, Vorbeugung & Behandlung
Es brennt und schmerzt beim Wasserlassen? Dann könntest du eine Blasenentzündung haben. Wir verraten dir in diesem Beitrag, wie sie entsteht und was du für eine gesunde Blase tun kannst.
Inhaltsverzeichnis
- Wann spricht man von einer Blasenentzündung?
- Wie lange dauert eine Blasenentzündung?
- Welche Symptome gibt es?
- Was sind die Ursachen einer Blasenentzündung?
- Blasenentzündung: 3 Mythen
- Bewährte Hausmittel bei Blasenentzündung
- Blasenentzündung vorbeugen
- Nahrungsergänzung bei Blasenentzündung
Wann spricht man von einer Blasenentzündung?
Wer unter einer Blasenentzündung (Zystitis) leidet, muss nicht nur häufig Wasser lassen, sondern hat zudem auch noch mit Schmerzen und einem brennenden Gefühl zu kämpfen. Sie entsteht in den meisten Fällen durch eine Entzündung der Harnwege, indem Bakterien von außen eindringen.
Da die Harnröhre bei der Frau kürzer ist als beim Mann, leidet auch zum Großteil eher das weibliche Geschlecht unter der Entzündung, da die Keime so schneller in die Blase eindringen können.
Dabei wird die Blasenentzündung in eine unkomplizierte und komplizierte Zystitis unterteilt:
- Eine unkomplizierte Blasenentzündung beschränkt sich allein auf den unteren Harntrakt. Hier reicht es meist aus, diese mit Hausmitteln zu behandeln, da sie in den meisten Fällen ohne Probleme wieder verschwindet.
- Eine komplizierte Blasenentzündung kennzeichnet sich dadurch, dass die Zystitis durch weitere Risikofaktoren negativ beeinflusst wird. Daher sollte hier unbedingt ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Zu den Risikofaktoren und -gruppen gehören unter anderem folgende:
- Schwangerschaft
- Kindesalter
- Männer ab dem 60. Lebensjahr, aufgrund einer vergrößerten Prostata
- Frauen in den Wechseljahren
- immungeschwächten Personen
- eine Blasenfunktionsstörung aufgrund einer Nervenerkrankung
- Nierenerkrankungen
- ein Blasenkatheter
- vorhandene Harnsteine
- Tumore
Wie lange dauert eine Blasenentzündung?
Normalerweise dauert eine unkomplizierte Zystitis nicht länger als eine Woche, das kann aber von Mensch zu Mensch variieren.
- Am ersten Tag merken die Betroffenen häufig die ersten Anzeichen wie vermehrten Harndrang und ein leichtes Brennen.
- In den darauffolgenden Tagen nehmen die Beschwerden zu. Zudem kommt nur wenig Urin und es können zusätzlich noch starke Schmerzen im Unterleib auftreten.
- Nach ca. fünf Tagen lassen die Beschwerden dann meist nach und verschwinden wieder.
Bei einer komplizierten Zystitis kommt es auf die weiteren Risikofaktoren an und wie gut sich diese (mit-)behandeln lassen. Hier kann die Entzündung länger andauern.
Welche Symptome gibt es?
Neben den brennenden Schmerzen und dem häufigen Wasserlassen gibt es noch andere Symptome, die auf eine Blasenentzündung hinweisen können:
- das Gefühl, den Harn nicht halten zu können,
- Schmerzen im Unterleib,
- Abgeschlagenheit und Müdigkeit,
- wenig Urin beim Wasserlassen,
- der Urin riecht unangenehm und sieht trüb aus,
- sichtbares Blut im Harn,
- Rückenschmerzen,
- Fieber oder
- bei Kindern häufig Ein- und Bettnässen.
Ursachen einer Blasenentzündung
Es kann verschiedene Ursache für die Entstehung einer Blasenentzündung geben:
- Der häufigste Auslöser sind die Bakterien Escherichia coli und Enterokokken.
- Eine mangelnde Hygiene beim Stuhlgang kann ebenfalls Grund sein, da so Bakterien in die Harnröhre gelangen.
- Blasenentzündung durch Sexualverkehr: Häufiger Sex kann zu einer Verbreitung von Bakterien im Harntrakt führen, die eine untere Harnwegsinfektion erzeugen können.
- Eine weitere Ursache kann eine gestörte Vaginalflora, durch nachlässige oder übertriebene Intim-Hygiene oder durch das Fehlen von Milchsäurebakterien während der Menopause, sein.
- Eine Scheidenentzündung, die sich auf die Blase ausbreitet, kann ebenfalls als Ursache infrage kommen.
- Während der Schwangerschaft erweitert das Hormon Progesteron die Muskulatur der Harnwege, wodurch es zu einer unteren Harnwegsinfektion kommen kann.
Blasenentzündung beim Mann:
Eine Blasenentzündung bei Männern ist weniger verbreitet, aber möglich. Sie kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, einschließlich Harnwegsinfektionen, Prostata-Probleme oder sexuell übertragbare Infektionen. Die Symptome ähneln denen bei Frauen und können Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen, häufiges Wasserlassen, trüben oder blutigen Urin sowie krampfartige Schmerzen im Unterbauch oder im Bereich der Blase umfassen. Wie man eine Blasenentzündung vorbeugen und lindern kann, liest du im Folgenden.
Blasenentzündung: 3 Mythen
Wie in so vielen anderen Bereichen des Lebens halten sich auch bei einer Blasenentzündung bestimmte Mythen aufrecht. Wir klären dich daher über die folgenden drei auf:
1. Du MUSST Antibiotika nehmen
Es braucht zur Behandlung der Zystitis nicht immer Antibiotika. In vielen Fällen reichen oft pflanzliche Arznei- und Hausmittel. Im schlimmsten Fall kann die Einnahme von Antibiotika sogar zu Resistenten führen.
2. Blasenentzündungen sind immer harmlos
Auch wenn eine untere Harnwegsinfektion in vielen Fällen harmlos sein kann, gibt es auch Ausnahmen. Wenn die Entzündung nicht richtig behandelt wird, können Keime von der Blase über den Harnleiter in die Nieren aufsteigen und dort für eine Nierenbeckenentzündung sorgen. Daher sollte eine Entzündung der Blase immer ernst genommen und in einigen Fällen auch medikamentös behandelt werden.
3. Blasenentzündung durch Kälte
»Dann hast du dich wohl nicht warm genug angezogen.« – eine Aussage, die viele in diesem Zusammenhang hören. Doch zu dünne Kleidung oder Sitzen auf kaltem Boden sind nicht ursächlich für eine Entzündung der Blase, sondern Keime, die in die Harnröhre gelangen.
Nicht ausreichend warm gekleidet zu sein, schwächt dennoch auf Dauer das Immunsystem und das Risiko einer Blasenentzündung kann steigen, wenn man auf kalten Oberflächen sitzt.
Bewährte Hausmittel bei Blasenentzündung
Bei einer leichten und unkomplizierten Blasenentzündung gibt es einige Hausmittel, die dir helfen können, schnell wieder zu einer gesunden Blase zu kommen. Unsere Tipps helfen dir auch besonders nachts, wenn du dich schnell selbst versorgen möchtest.
1. Wärme
Durch das Warmhalten der betroffenen Körperstellen sowie Hände und Füße, durch Wärmekissen oder Bäder, kannst du Schmerzen lindern und deinen Unterbauch entspannen. Zudem fördert die Wärme die Durchblutung in deinem Körper und kann so deine Abwehrkräfte aktivieren. Weiterhin sorgt Wärme dafür, dass deine Lymphe aktiviert bleiben. Über die Lymphe werden etwaige Infektionen ausgeschwemmt.
2. Tee bei Blasenentzündung
Birkenblätter haben durch ihren hohen Anteil an Flavonoide einen harntreibenden Effekt und können mit Goldrutenkraut ergänzt werden, um die Wirkung zu verstärken. Aber auch Hauhechel und Orthosiphonblätter sollen einen positiven Effekt bei Blasenentzündung haben.
Besonders beliebt ist auch Brennnesseltee, dem ebenfalls eine harntreibende und entwässernde Wirkung zugesagt wird. Außerdem wirkt die Brennnessel schmerzlindernd und entzündungshemmend.
3. Vitamin C
Vitamin C unterstützt dein Immunsystem und kann dir so auch bei einer Entzündung der Blase als Unterstützung dienen.
4. Apfelessig
Apfelessig wirkt antibakteriell und kann durch seine Säure Bakterien und Keime unschädlich machen. Trinke dafür dreimal am Tag lauwarmes Wasser mit einem Esslöffel Apfelessig.
5. Flüssigkeitszufuhr
Wenn von deinem Arzt oder deiner Ärztin nichts anderes empfohlen wurde, solltest du täglich zwei bis drei Liter Wasser oder Kräutertees trinken. Durch die hohe Aufnahme an Flüssigkeit musst du häufiger Wasser lassen und kannst so den Erreger ausspülen und die Keime können sich nicht weiter vermehren.
Blasenentzündung vorbeugen
Damit du Blasenentzündungen künftig vorbeugen kannst, haben wir hier noch einmal einige wichtige Punkte für dich zusammengefasst, auf die du achten kannst:
- Übertreibe es nicht mit der Hygiene: Es reicht aus, dich im Intimbereich nur mit Wasser zu waschen. Auf aggressive Duschgels solltest du besser verzichten. Greife alternativ lieber auf pH-neutrale Waschlotionen zurück.
- Trage frische Baumwoll-Unterwäsche: Das regelmäßige Wechseln der Unterwäsche sowie das Tragen von Baumwoll-Slips können Keime im Intimbereich minimieren.
- Trinke reichlich: Greife auf Wasser oder ungesüßte Tees zurück. So werden deine Harnwege gut durchgespült und deine Blase wird öfter entleert.
- Gehe nach dem Sex auf die Toilette: Sollten Keime übertragen worden sein, können sie so schnell wieder ausgespült werden.
- Ernähre dich gesund: Durch gesunde Ernährung mit reichlich Obst und Gemüse kannst du dein Immunsystem stärken sowie deine körpereigene Abwehr aktivieren. Durch entzündungshemmende Lebensmittel kannst du einer Entzündung der Blase vorbeugen.
- Achte auf regelmäßige Toilettengänge: Halte deinen Harndrang nicht unnötig lange an, denn so können sich Keime in deiner Blase festsetzen und vermehren. Achte zudem darauf, deine Blase auch vollständig zu entleeren durch einen aufrechten Sitz, damit kein Restharn übrigbleibt.
- Nutze die richtige »Wischtechnik«: Du solltest nach jedem Toilettengang immer von vorn nach hinten wischen, damit keine Darmbakterien über die Scheide in deine Harnwege gelangen können.
Effektive Nahrungsergänzung bei Blasenentzündung
Ergänzen kannst du die Behandlung mit hochwertigen und geprüften Nahrungsergänzungsmitteln. Auf die folgenden Inhaltsstoffe solltest du besonders Wert legen:
Cranberry bei Blasenentzündung
Durch ihren hohen Anteil an Eisen und Vitamin C werden sie häufig als Mittel gegen Blasenentzündung eingenommen. Zudem wirken Cranberrys antibakteriell indem sie die Anheftung der Bakterien an die Blasenwand hemmen und können so Harnwegsinfekten vorbeugen.
Senföle: Kapuzinerkresse & Meerrettich
Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich können durch ihre entzündungshemmenden Eigenschaften die Vermehrung von Bakterien und Viren hemmen.
Goldrutenkraut
Das Kraut hat eine harntreibende Wirkung und hilft somit bei entzündlichen Erkrankungen der Harnwege. Zudem hat es eine entzündungshemmende Wirkung.
Buchu
Buchu ist ein Kraut, dass gezielt die Escherichia-coli-Bakterien bekämpft und somit eine Blasenentzündung, die aufgrund dieser Bakterien entstanden ist, heilen bzw. verhindern kann.
Probiotika
Früher glaubte man, dass die Harnblase steril ist. Durch neuere Untersuchungsmethoden konnte man zeigen, dass auch in der Blase probiotische Keime leben.
In Bezug auf eine gesunde Keimbesiedelung bilden Darm, Vaginalbereich und Blase eine Einheit. Es ist also wichtig, dass man, unabhängig davon welcher Bereich gerade im Fokus ist, an eine gesundheitsfördernde, stabile probiotische Besiedelung denkt. Besonders bewährt haben sich die Lactobacillusstämme gasseri crispatus, jensenii brevis und rhamnosus, die über ihre Fähigkeit H2O2 und Milchsäure zu bilden, antibakteriell wirken und ein stabiles Mikrobiom garantieren.
Für Harnwege & Blase konzipiert:
Unser MADENA ProbioGyn® Uro enthält die in Studien intensiv untersuchten Darmbakterienstämme Lactobacillus crispatus, Lactobacillus gasseri, Lactobacillus jensenii, Lactobacillus brevis sowie Lactobacillus rhamnosus. Die besonders für ProbioGyn® Uro eingesetzten und harmonsierten Darmkeimstämme verfügen über optimale Eigenschaften für einen desinfizierenden und milieustabilisierenden Effekt, da sie vergleichsweise viel H2O2 sowie Milchsäure bilden.
Ergänzt durch Cranberry, welches traditionell zur Erhaltung der Harnwegsgesundheit eingesetzt wird. Unser Kapseln enthalten bestimmte Substanzen, die das Anhaften von Bakterien an den Harnwegswänden erschweren können. Darüber hinaus setzt ProbioGyn® Uro zusätzlich auf Basis von neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und ayurvedischem Wissen auf den Einsatz von Buchu, Goldrute, Kapuzinerkressenkraut und Meerrettich. Biotin und Niacin tragen zur Erhaltung normaler Schleimhäute bei.
Du befindest dich gerade in den Wechseljahren?
Wenn du mehr zum Thema Wechseljahre und Scheidentrockenheit wissen möchtest, lies gerne unseren Ratgeber "Menopause: Zeitpunkt, Symptome, Phasen & wirksame Pflanzen".
Quellen:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28087935/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7498302/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5359132/
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https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8346297/