Diaminoxidase: Warum DAO alleine bei HIT nicht hilft

Diaminoxidase (DAO) ist ein Enzym, das eine wichtige Rolle beim Abbau von Histamin spielt. Histamin ist eine chemische Substanz, die im Körper bei Immunreaktionen freigesetzt wird und auch in vielen Lebensmitteln vorkommt. Obwohl Histamin für viele normale Körperfunktionen wichtig ist, kann ein Überschuss davon zu Beschwerden wie Kopfschmerzen, Hautausschlägen, Magen-Darm-Problemen und anderen Symptomen führen. Diese Symptome werden oft als Histaminintoleranz bezeichnet.

DAO und Histaminintoleranz

Menschen mit Histaminintoleranz können einen Mangel an Diaminoxidase oder eine verminderte DAO-Aktivität aufweisen. Das führt dazu, dass der Körper Histamin nicht effektiv abbauen kann, was zu einem Anstieg des Histaminspiegels und den damit verbundenen Symptomen führt.

Warum DAO alleine bei HIT nicht ausreichend hilft

Das bereits erwähnte Enzym DAO kann Histamin nur im Darm abbauen. Das bedeutet, dass DAO-Supplemente den Histaminabbau nur auf den Bereich des Verdauungssystems beschränken. Wenn Histaminintoleranz durch andere Faktoren (wie eine eingeschränkte Aktivität der Histamin-N-Methyltransferase) verursacht wird, ist die Wirkung eingeschränkt und die Supplementierung mit DAO führt zu keiner Verbesserung der Symptome.

An welchen Stellen entsteht Histamin im Körper?

Es gibt drei Bereiche, die einen Histaminüberschuss verursachen:

  • Der Darm: Eine Histaminintoleranz beginnt in der Regel im Darm. Dort ist die Funktion des histaminabbauenden Enzyms Diaminoxidase (DAO) gestört oder nicht ausreichend.
  • Die Leber: Ursächlich kann auch das in der Leber wirkende Enzym N-Methyl-Transferase sein. Wenn also Histamin – aufgrund eines Mangels an DAO oder eines Histaminüberschusses – nicht von DAO abgebaut wird, so gelangt das Histamin in unseren Blutkreislauf, wo es in die verschiedensten Körperbereiche vordringt und dort die charakteristischen Symptome auslöst. Je nach Aktivität des Enzyms N-Methyl-Transferase wird das Histamin mit der Zeit abgebaut oder bleibt bestehen.
  • Histaminliberatoren: Neben Histamin aus der Nahrung kann jedoch auch körpereigenes Histamin zu Histaminintoleranz-Symptomen führen. Sogenannte Histaminliberatoren setzen dieses körpereigene Histamin aus den Mastzellen frei.

Mit dem Blick auf diese drei Bereiche, wird noch einmal klar, dass mit der Supplementierung von Diaminoxidase nur eine einseitige Behandlung erfolgt.

Wie kann ich alle Ursachen einer Histaminintoleranz behandeln?

Die Histaminintoleranz ist eines unserer Herzensthemen, in das wir von Anfang an viel Recherche investiert haben. Das Ergebnis hilft heute zahlreichen Betroffenen. Mit unserem Ansatz gehst du alle 3 Bereiche gleichzeitig an und behandelst damit jede Ursache einer Histaminintoleranz:

Bereich 1: Der Darm

Wir beginnen im Darm und setzten bei Histaminintoleranz geeignete Prä- und Probiotika zur Unterstützung der Darmflora ein und gehen damit die erste Ursache an. Unsere Empfehlung: HistaEx® Synbio 1-0-1 zum Essen mit ausreichend Flüssigkeit einnehmen.

Bereich 2: Die Leber & der restliche Organismus

Parallel unterstützen wir den Histaminabbau im restlichen Körper und vor allem in der Leber. Wie du bereits gelesen hast, ist es häufig so, dass die Versorgung der Darmflora alleine nicht zur Linderung einer HIT führt. Der Pflanzenstoff Quercetin kann die Ausschüttung von Histamin aus den Mastzellen hemmen. Unsere Empfehlung: HistaVital® 2-0-2 zum Essen mit ausreichend Flüssigkeit einnehmen.

Bereich 3: Histaminliberatoren reduzieren

Das geht durch geeignete Ernährung sowie den beiden Bereichen 1 und 2. Lies mehr dazu im nächsten Abschnitt.

Hier kommst du zu unserem Histamin-Duo HistaEx® Synbio und HistaVital®.

Ernährung bei Histamin: Bereich 3 im Detail

 Wie in Bereich 3 erwähnt, spielt die Ernährung eine Rolle. Wir haben für euch eine Lebensmitteltabelle erstellt, die euch zur Planung von Gerichten und Einkäufen dient. In den ersten Wochen bis Monaten solltest du komplett auf histaminhaltige Lebensmittel verzichten.

Um die individuelle Verträglichkeit von Histamin zu testen und bald wieder histaminhaltige Lebensmittel aufnehmen zu können, sollten drei Stufen befolgt werden: Karenzphase, Testphase und langfristige Ernährung. Lies mehr dazu in unserem 3-Stufen-Plan.

 

Quellen:

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