Wie empfehlenswert ist eine glutenfreie Ernährung?

Gluten oder Klebereiweiß ist ein Proteingemisch, das in einigen Getreidesamen vorkommt. Bei Glutenunverträglichkeit, fachmedizinisch Zöliakie, einer bislang unheilbaren Autoimmunkrankheit/Allergie, löst Gluten eine chronische Entzündung der Dünndarmschleimhaut aus. Nahrungsmittel können nicht richtig verdaut werden, was eine Vielzahl von Beschwerden nach sich zieht. Einzige Therapiemöglichkeit ist derzeit eine streng glutenfreie Ernährung, bei der z. B. Getreidesorten wie Weizen, Roggen oder Gerste vermieden werden. Alternativ wird stattdessen auf Hirse, Mais, Reis, Wildreis, Amarant, Tapioka, Buchweizen, Quinoa, Sojabohnen, Teff und Kastanie zurückgegriffen. Die Statistiken wie viele Menschen in Deutschland tatsächlich an dem Krankheitsbild der Zöliakie leiden, variiert zwischen 0,2% und 1% der Bevölkerung.

 

Ist die Ernährungsform gut für mich?


Rudolf Keil: Unsere Ernährungsgewohnheiten haben dazu geführt, dass wir immer mehr Gluten zu uns nehmen. Gluten gehört zu den Stoffen in der Nahrung, die wir nicht benötigen, die aber gesundheitliche Probleme bereiten können. Ich empfehle deshalb jedem, der ein gesundheitliches Problem hat, besonders wenn es um den Darm oder jede Form von allergischer oder entzündlicher Erkrankung geht, sich einmal über mehrere Wochen glutenfrei zu ernähren und während dieser Zeit seine Krankheitssymptome zu beobachten. Da eine Empfindlichkeit auf Gluten sich sehr vielfältig und mit verschiedenen Schweregraden zeigen kann, macht es aus meiner Sicht Sinn, dass jeder einmal eine mehrwöchige glutenfreie Ernährung einhält und sich während dieser Zeit ganz bewusst beobachtet.
Mittlerweile stehen noch andere Inhaltsstoffe aus Getreide unter dem Verdacht gesundheitliche Probleme zu bereiten. Es ist sehr leicht möglich sich gleichzeitig glutenfrei UND vollwertig zu ernähren. Man riskiert also nichts, wenn man einmal den Effekt einer glutenfreien Ernährung auf sein Wohlbefinden testet.