Wie empfehlenswert ist eine lactosefreie Ernährung?

Etwa 15 % der deutschen Bevölkerung (Afrika: 90 %) leiden an Lactoseintoleranz, auch Milchzuckerunverträglichkeit genannt. Ursache ist die nicht ausreichende Bildung des Verdauungsenzyms Laktase. Die Laktase spaltet den Milchzucker in seine Bestandteile und sorgt so dafür, dass er von der Dünndarmschleimhaut aufgenommen werden kann. Bei Laktasemangel gelangt der Milchzucker ungespalten in den Darm und führt während der Verdauung zur Bildung von Gasen. Menschen, die unter Lactoseintoleranz leiden, müssen entweder auf Milchprodukte verzichten und auf spezielle Milchersatzprodukte oder auf solche zurückgreifen, in denen Laktase als Zusatz enthalten ist. Problem: Milchzucker ist auch in vielen Lebensmitteln enthalten, die nicht explizit Milchprodukte sind, z. B. Brot.

 

Ist die Ernährungsform gut für mich?

Rudolf Keil: Man kann sich auch ohne Milchprodukte vollwertig ernähren. Da Milchprodukte in Deutschland aber traditionell gerne als hochwertige Nährstofflieferanten genutzt werden, bedeutet der Verzicht auf Milchprodukte in der Regel eine deutliche Ernährungsumstellung. Eine 100%ige Lactoseintoleranz ist extrem selten. Wer also trotz Empfindlichkeit auf Lactose nicht auf Milchprodukte verzichten möchte, dem empfehle ich zunächst herauszufinden, welche Milchprodukte in welcher Menge vertragen werden. Bei der Lactoseintoleranz spielt für die Verträglichkeit nämlich nicht nur die Lactosemenge, sondern auch das Lebensmittel, in der sich die Lactose befindet, eine Rolle. Eine ganz wichtige Aufgabe für die Verträglichkeit der Lactose spielt die Darmflora. Rund 80% der Dickdarmbakterien besitzen Lactaseaktivität, können also Lactose spalten. Wegen der enormen Bedeutung der Darmflora auf die menschliche Gesundheit lautet meine Empfehlung deshalb: Wer eine Lactoseunverträglichkeit hat, sollte zunächst seine Darmflora mit einem guten Darmfloraprodukt unterstützen (z.B. UK Darmflora 10 Mega Kapseln). Wenn das alleine nicht ausreicht, nimmt man zusätzlich Lactase.