Akazienfasern: Wirkung und gesundheitliche Vorteile
Du hast sie wahrscheinlich auch schon einmal in der Zutatenliste entdeckt: Akazienfasern. Das sind natürliche Ballaststoffe, die zahlreiche gesundheitliche Vorteile bieten und zu den Präbiotika zählen. Doch was genau macht sie eigentlich so besonders? Wir verraten dir in diesem Beitrag alles über die Wirkung und wie sie deine Gesundheit positiv beeinflussen können.
Inhaltsverzeichnis
- Was sind Akazienfasern? Herkunft, Anwendung & Tradition
- Akazienfasern: Verträglichkeit, Nährwerte und mögliche Nebenwirkungen
- Akazienfasern als Ballaststoffquelle
- Akazienfasern für unseren Darm
- Akazienfasern bei Histaminintoleranz
- Akazienfasern bei Fruktoseintoleranz
- SIBO und Akazienfasern: Vorteile für den Darm
- Akazienfasern in MADENA Darmkur Beauty
Was sind Akazienfasern? Herkunft, Anwendung & Tradition
Akazienfaser, auch als Gummi Arabicum bekannt, ist ein lösliches Sekret, das aus den Zweigen und Stängeln der Akazienarten Acacia senegal und Acacia seyal gewonnen wird, die vor allem in der Sahelzone Afrikas, insbesondere im Sudan, beheimatet sind.
Traditionell wird die Akazienfaser in der afrikanischen Volksmedizin zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden und zur Wundheilung verwendet. Neuere Studien haben zudem ihre antioxidativen Eigenschaften bestätigt, was ihre Bedeutung als natürliches Heilmittel unterstreicht.
Akazienfasern gelten als ausgezeichnete Quelle löslicher Ballaststoffe und werden im Darm langsam und gleichmäßig verstoffwechselt. Dabei passieren sie den Dünndarm und gelangen nahezu unverändert in den Querdarm sowie den absteigenden Dickdarm. Das kann dabei helfen, das Wachstum schädlicher Bakterien zu hemmen und gleichzeitig das Wachstum von nützlichen Bakterien zu fördern.
Akazienfasern: Verträglichkeit, Nährwerte und mögliche Nebenwirkungen
Der größte Vorteil gegenüber anderen Präbiotika ist die gute Verträglichkeit der Akazienfasern: Durch überschüssige Gasbildung, die bei einer zu schnellen Fermentation von Ballaststoffen entstehen kann, können Bauchschmerzen und Blähungen auftreten.
Da Akazienfasern jedoch langsamer fermentiert werden, lösen sie im Vergleich zu anderen löslichen Ballaststoffen nur selten Nebenwirkungen aus, insbesondere, wenn sie in zu großen Mengen konsumiert werden.
Die Zusammensetzung von Akaziengummi kann sich durch verschiedene Faktoren verändern: etwa wo die Bäume wachsen, wie alt sie sind, wie viel Regen es in der Region gibt und welche Bodenbedingungen herrschen.
Die Nährwerte: Grundsätzlich bestehen sie zu etwa 90 % aus löslichen Ballaststoffen und haben kaum Kalorien, da sie vom Körper nicht verdaut werden können. Praktisch ist auch, dass der Ballaststoff für fast alle Ernährungsformen geeignet ist, da er in der Regel glutenfrei, laktosefrei und vegan ist.
Akazienfasern als Ballaststoffquelle
Ballaststoffe sind pflanzliche Bestandteile der Nahrung, die vom Darm nicht vollständig verdaut oder aufgenommen werden können. Sie werden in zwei Arten unterschieden:
- Unlösliche Ballaststoffe: Sie quellen im Darm auf, machen den Stuhl weicher und fördern die Verdauung.
- Lösliche Ballaststoffe: Sie binden Wasser und bilden im Darm eine gelartige Substanz, die die Darmschleimhaut schützt. Außerdem dienen sie als Futter für die guten Darmbakterien und können helfen, den Blutzucker- und Cholesterinspiegel zu regulieren.
Akazienfasern zählen zu den löslichen Ballaststoffen und fördern somit das Wachstum wichtiger Darmbakterien für unsere Gesundheit.
Akazienfasern für unseren Darm
Der lösliche Ballaststoff ist aus mehreren Gründen enorm wichtig für unsere Darmgesundheit. So u. a. als:
1. Präbiotische Wirkung für die Darmflora
Präbiotika sind eine spezielle Art von Ballaststoffen, die das Wachstum und die Aktivität von Darmbakterien, insbesondere von Bifidobacterium und Lactobacillus, fördern. Sie sind so etwas wie das »Futter« für die guten Bakterien, die in unserem Darm, insbesondere im Dickdarm, leben. Diese Bakterien werden auch als Darmflora bezeichnet und spielen eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit.
Akazienfasern zählen zu den Präbiotika, da sie im Dickdarm von bestimmten Darmbakterien fermentiert werden.
2. Die besonders wichtige kurzkettige Fettsäure Butyrat
Da die Akazienfasern im Darm nur langsam verstoffwechselt werden, verweilen sie auch länger im Verdauungstrakt. Durch diese lange Transitzeit ermöglicht es den überwiegend im Dickarm ansässigen Bifidobakterien eine bessere Verarbeitung der Fasern.
Dank der langsamen und gleichmäßigen Fermentation bieten sie den nützlichen Bakterien ausreichend Zeit, kurzkettige Fettsäuren (SCFAs) wie Propionat, Acetat und insbesondere Butyrat zu bilden, welche eine wesentliche Rolle bei der Erhaltung der Darmbarriere spielen.
Butyrat hat viele positive Wirkungen auf den Darm:
- Es stärkt die Barrierefunktion der Darmschleimhaut.
- Es wirkt entzündungshemmend.
- Es dient als Energiequelle für die Zellen des Dickdarms.
- Es reguliert das Immunsystem.
- Es hat positive Effekte auf das Sättigungsgefühl und die Verdauung, indem es die Produktion von wichtigen Hormonen fördert.
- Es kann bei Durchfall und oxidativem Stress helfen.
Eine ausreichende Versorgung mit präbiotischen Ballaststoffen kann also zur Förderung einer gesunden Darmflora und zur Produktion von Butyrat beitragen, was insgesamt positive Effekte auf die Gesundheit hat.
Akazienfasern und ihre Wirkung auf das Reizdarmsyndrom
Das Reizdarmsyndrom ist eine funktionelle Magen-Darm-Störung, die wiederkehrende Verdauungsbeschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung auslöst.
Für Menschen, die an einem Reizdarm erkrankt sind, bieten Akazienfasern eine milde und effektive Möglichkeit, ihre Verdauung zu regulieren.
Dabei können sie besonders dabei helfen, Verstopfungen zu lösen, ohne dabei den Darm zu reizen. Sie fördern eine gesunde Darmflora, weichen den Stuhl auf und helfen, die Verdauung auf natürliche Weise zu regulieren.
Vergleich: Akazienfasern oder Inulin?
Inulin ist zwar ein weitverbreitetes Präbiotikum, jedoch verursacht es durch die zu schnelle Fermentation im Darm Gase, die häufig zu Blähungen oder Bauchschmerzen führen. Akazienfasern haben eine bessere präbiotische Wirkung und reizen den Darm nicht, was sie zur überlegenen Alternative machen – insbesondere für Menschen mit einem empfindlichen Magen-Darmtrakt.
Akazienfasern bei Histaminintoleranz
Eine Histaminintoleranz ist eine Unverträglichkeit gegenüber dem Botenstoff Histamin, der natürlicherweise im Körper vorkommt und auch in vielen Lebensmitteln enthalten ist.
Akazienfasern sind bei Histaminintoleranz besonders gut geeignet, da sie weder Histamin enthalten noch dessen Freisetzung im Körper fördern.
Darüber hinaus fördern sie die Gesundheit des Darms und unterstützen das Gleichgewicht der Darmflora (Mikrobiom). Ein ausgeglichener Darm kann dazu beitragen, die Produktion von überschüssigem Histamin zu reduzieren. Zudem könnte eine gesunde Darmflora die Funktion des histaminabbauenden Enzyms DAO (Diaminoxidase) verbessern, das für den Abbau von Histamin im Körper wichtig ist.
Akazienfasern bei Fruktoseintoleranz
Fruktoseintoleranz bezeichnet eine Störung, bei der der Körper Fruktose (Fruchtzucker) nicht richtig abbauen oder aufnehmen kann.
Für Menschen mit Fruktoseintoleranz sind Akazienfasern eine gute Wahl unter den löslichen Ballaststoffen. Sie bestehen aus komplexen löslichen Ballaststoffen (Polysacchariden), die keine Fruktose enthalten. Daher verursachen sie keine Beschwerden, die normalerweise durch Fruktose ausgelöst werden, im Gegensatz zu anderen Präbiotika wie Inulin und Fruktooligosacchariden.
Darüber hinaus fördern sie die Darmgesundheit, was auch dabei helfen kann, die Symptome der Fructoseintoleranz zu lindern.
SIBO und Akazienfasern: Vorteile für den Darm
Bei SIBO (Small Intestinal Bacterial Overgrowth) handelt es sich um eine Dünndarmfehlbesiedlung. Normalerweise ist die Bakterienkonzentration im Dünndarm deutlich geringer als im Dickdarm, doch bei SIBO gerät dieses Gleichgewicht aus der Balance, indem sich entweder zu viele Bakterien oder die falschen Bakterienarten ansiedeln.
Bei einer Dünndarmfehlbesiedlung sollte die Wahl und Dosierung von Ballaststoffen sorgfältig abgewogen und erst zum Aufbau nach einer geeigneten Therapie genommen werden.
Der Vorteil von Akazienfasern kann bei SIBO die langsame Fermentation sein, wodurch weniger Gase gebildet werden. Außerdem unterstützen sie das Wachstum gesunder Darmbakterien, insbesondere der Bifidobakterien, was das Darmmikrobiom stabilisieren kann. Da bei SIBO auch oft die Darmschleimhaut geschädigt wird, unterstützen Akazienfasern durch die Bildung von Butyrat auch deine Darmbarriere.
Akazienfasern in MADENA Darmkur Beauty
Seit über 35 Jahren wissen wir bei MADENA um die gute Verträglichkeit von Akazienfasern und legen daher großen Wert darauf, diese in unseren Produkten zu verwenden. So ermöglichen wir dir eine optimale Versorgung mit einem der verträglichsten Ballaststoffe.
Wir haben für dich unser MADENA Darmkur Beauty entwickelt. Der besondere Darmflora-Komplex mit Darmbakterien, Ballaststoffen und Mikronährstoffen versorgt deinen Darm und schafft damit die Grundlage für reine und gesunde Haut und Schleimhäute.
Unsere Darmkur Beauty enthält neben dem potenten Bakterienfutter in Form von Akazienfasern, resistentes Dextrin aus Mais (Nutriose FM-06), resistente Stärke Typ 3, hochwertige, genstabile und vermehrungsfähige Bakterienstämme, insbesondere für deine Haut- und Schleimhautgesundheit.
So erhältst du eine Kombination aus 30 Milliarden Bifidobakterien und Laktobazillen pro Tagesdosierung, die deinen Darm und dein allgemeines Wohlbefinden unterstützen.
Sinnvoll ergänzt werden sie durch natürliches Vitamin C aus Camu Camu, Vitamin A, Zink, L-Glutamin sowie Silizium aus Bambussprossen.
Quellen:
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