Basisch backen: So ersetzt du säurebildende Zutaten

Säurebildende Zutaten wie Mehl und Eier bilden häufig die Basis vieler Backrezepte. Tauschst du sie aus und verwendest stattdessen basische Zutaten, werden die Naschereien nicht nur insgesamt vitalstoffreicher. Sie liefern sogar einen Beitrag zur basischen Ernährung. Mit den Zutaten im Kasten verleihst du deiner Weihnachtsbäckerei dann noch den ganz besonderen Basen-Kick!

Weihnachtliche basische Backzutaten im Überblick

Mit diesen Zutaten kannst du ganz gezielt deine Weihnachtsleckereien basisch aufpeppen. In Klammern hinter den Zutaten findest du die PRAL-Werte* – soweit vorhanden:
  • Trockenobst (z. B. im Früchtebrot, Stollen): B. Datteln (-12,17), Feigen (-20,18), Pflaumen (-19,96), Aprikosen (-30,5), Rosinen (21,0)
  • Weihnachtliche Gewürze (z. B. in Lebkuchen, Berliner Brot): B. Zimt (-23,75), Vanilleschote (-23,75), Nelken (-32,34), Anis (-18,21), Koriander (-22,95), Kardamom (-19,61)
  • Nüsse (z. B. für Nussmakronen): B. Haselnüsse (-1,96)
  • Sonstiges: Rübensirup (-39,28), Konfitüre (-1,09), Kakaopulver (–20,79), Zartbitterschokolade (-7,52)

*PRAL (= Potential Renal Acid Load) steht für die potentielle Säurebelastung (der Nieren) durch die Nahrung. Lebensmittel mit einem negativen Vorzeichen haben einen basischen Effekt auf deinen Säure-Basen-Haushalt.

 

Unser Tipp für den Extra-Basen-Kick beim Naschen

Ein Spritzer Zitronensaft in der Plätzchenglasur ist das basische Tüpfelchen auf dem „i“! Das schmeckt beispielsweise prima auf Zimtsternen. Zitronen und andere Zitrusfrüchte wirken nämlich im Körper basenbildend, auch wenn sie durch die enthaltenen Zitronen- und Ascorbinsäure sauer schmecken.

Womit ersetze ich säurebildende Zutaten?

Butter und Zucker fallen in Bezug auf den Säure-Basen-Haushalt eher neutral aus – auch wenn du natürlich deiner Gesundheit zuliebe Maß halten solltest. Auch Marzipan und der meist geringe Anteil an leicht säurebildenden Kuhmilch in Weihnachtsrezepten fällt nicht wirklich negativ ins Säure-Basen-Gleichgewicht. Bei Eiern sieht dies schon anders aus: Vor allem das Eigelb ist stark säurebildend (Eigelb 23,4, Eiweiß 1,1, Vollei 9,96). Eier machen Plätzchen, Kuchen und Co. nicht nur locker, sondern verbinden auch die Zutaten. Diese kombinierte Eigenschaft ist schwer, komplett zu ersetzen. Aber mit ein wenig Experimentieren (und viel Spaß J) kannst du auch „eifrei“ backen.

So kannst du Eier ersetzen

Statt 1 Ei zu verwenden, kannst du auch ½ reife Banane zerdrücken oder fein pürieren und in den Teig geben. Diese Alternativ eignet sich für Rezepte mit wenigen Eiern. Auch ungesüßtes Apfelmus funktioniert: Verwende pro Ei etwa 60-80 Gramm Apfelmus – eine tolle fruchtige Zutat für Muffinteige oder saftige Rührkuchen. Eher neutral wirkt 1 EL Sojamehl in 2 EL Wasser eingerührt, ersetzt 1 Ei. Chia-Samen binden, wenn du 3 EL Wasser und 1 EL Chia-Samen mischst und ein paar Minuten wartest. Es entsteht eine geleeartige Masse, die du dann in den Teig gibst und etwa 1 Ei entspricht – geeignet für Rezepte mit 1 bis 3 Eier.
Ei-Ersatzpulver ist ein fertiges Bindemittel, das aus Lupinenmehl oder Maisstärke besteht und neutral Meist wird pro Ei 1 TL Ei-Ersatzpulver mit einigen EL Wasser verrührt.

So ersetzt du Mehl und Speisestärke

Das säurebildende Weizenmehl wirkt durch das enthaltene Gluten wie ein Kleber – zum Backen von Kuchen und Plätzchen sehr wichtig. Dieses Eiweiß fehlt den meisten basischeren Ersatzmehlen. Aber schon der anteilige Ersatz macht die Mischung basischer und gesünder.
  • Esskastanien – auch Maronen genannt – sind mineralstoffreich und wirken aufgrund ihres niedrigen Eiweißanteils basenbildend. Das leicht süßliche schmeckende Kastanienmehl eignet sich hervorragend als Beimischung zum Backen von Brot, Kuchen und Gebäck. Bis zu 25 Prozent der Gesamtmehlmenge (neben z. B. Weizenvollkornmehl) kannst du ersetzen.
  • Auch mit Buchweizenmehl kannst du backen (leicht nussiger Geschmack). Denke dran, das Zusatzmehl in einem Anteil von 1:2 mit dem Basismehl zu mischen.
  • Die Beimischung von Mandelmehl (entölt) sowie Soja- und Kokosmehl werten die Rezeptur ebenso basisch auf wie Chia-Mehl. Letzteres wird aus den vitalstoffreichen Samen hergestellt, die aus Mexiko stammen – das Heilmittel der Mayas.
  • Statt Speisestärke kannst du andere Verdickungs- bzw. Bindemittel wie Guarkernmehl (aus den Samen der Guarpflanze) oder Johannisbrotkernmehl (aus den Samen des Johannisbrotbaumes) beim Backen verwenden.

So ersetzt du Gelatine

Als Ersatz für die säuernde Gelatine eignet sich Agar-Agar (-25,36), eine pflanzliche Alternative aus getrockneten Meeresalgen. Agar-Agar gibt es als Pulver. Bevor du es einsetzt, kochst du es kurz mit Wasser auf.

Unser Tipp:

Bist du übersäuert, so hat dies eine bremsende Wirkung beim Abnehmen. Bei einer Diät oder Fastenkur selbst kommt es während des Fettabbaus meist zu einer vermehrten Produktion von Ketosäuren. Gib also auch Acht auf deinen Säuren-Basen-Haushalt, wenn du ein paar Pfunde verlieren möchtest.