Parkinson – liegt die Ursache in den Darmbakterien?
Neue Forschungsergebnisse, die nun veröffentlicht wurden, bestärken uns, darauf hinzuweisen, welche Rolle das ausgewogene Gleichgewicht der Darmbakterien für die Gesundheit des ganzen Körpers spielt. Viele Parkinson-Erkrankte litten lange vor dem Ausbruch der Erkrankung an Verdauungsproblemen. Finnische Studien weisen außerdem darauf hin, dass die Darmflora von Parkinson-Kranken sich von denen anderer Menschen unterschied. Typisch für Parkinson-Patienten sind Proteinklumpen. Diese werden im Übrigen auch bei Alzheimer Patienten und anderen Hirnerkrankungen nachgewiesen.
Gibt es also einen Zusammenhang zwischen Darmbakterien und neurodegenerativen Krankheiten?
Bakterien der Darmflora können das Absterben von Nervenzellen auslösen. Diese Hypothese wird unterstützt von einem Forscherteam rund um Sarkis Mazmania, Caltech Institute in Pasadena. Hinweise geben Studien an Mäusen.
Die Versuchsreihe des Forscherteams von Sarkis Mazmania:
Die erste Versuchsreihe startet mit Mäusen, die genetisch bedingt besonders viel α-Synuclein produzierten. Als Folge kam es in den Zellen im Gehirn und im Darm der Mäuse zu Klumpenbildung. Die Klumpen wirken neurotoxisch, also wie ein Nervengift, dass Zellen zerstört. Eine Kontrollgruppe bestand aus Mäusen, die ebenfalls genetisch bedingt zu viel α-Synuclein-produzierten. Diese wurden in einer 100% keimfreien Umgebung aufgezogen, hatten also keine Darmflora, und zeigten nur wenige motorische Probleme. Zerstörte man die Darmflora von Parkinson-Mäusen mit Antibiotika, reduzierten sich auch hier die motorischen Defizite. Das Forscherteam injizierte den keimfrei aufgezogenen Tieren etwas Kot von Parkinsonpatienten in den Verdauungstrakt. In nur wenigen Wochen wiesen die Tiere motorische Defizite auf.